Der Habicht: ein Jäger als Patient in der Greifvogelstation

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Flora & Fauna Schweiz
Habichte sind seltene Patienten in der Greifvogelstation. Das hat damit zu tun, wie die Tiere jagen und leben und wo ihr Lebensraum ist.

Der Habicht: ein Jäger als Patient in der Greifvogelstation

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Habichte sind seltene Patienten in der Greifvogelstation. Das hat damit zu tun, wie die Tiere jagen und leben und wo ihr Lebensraum ist.

Jagd- und Fressverhalten

Habichte jagen lebende Beute. Ihre Jagdtechnik unterscheidet sich jedoch von der anderer Greifvögel wie des Mäusebussards und des Rotmilans. Habichte segeln nicht, da sie zu kurze Flügel haben. Sie sitzen viel eher versteckt in Bäumen im Wald und warten darauf, dass ihre Beute nah genug an sie herankommt. Diese überwältigen sie dann mit einem schnellen Überraschungsangriff. Hierfür brauchen sie sehr viel Energie.

Auf ihrem Speiseplan stehen keine Mäuse, sondern grössere Tiere wie Eichhörnchen, Ratten aber auch Krähen, Elstern und andere grosse Vögel. Der Habicht sucht sich dabei immer die schwächsten und langsamsten Tiere aus.

«Hühnervogel»

Der scheue Habicht bleibt den Menschen meistens fern, nur manchmal lockt ihn das schnelle Futter. Hühnerställe befinden sich oft in der Nähe von Bauernhöfen oder Wohnhäusern. Kommt ein Habicht einem Hühnergehege näher, wittern die Hühner die Gefahr. Sie flattern  gackernd davon und machen dem Habicht damit deutlich: Wir sind Vögel, die nicht fliegen können. Oft begreift dies der Habicht als Einladung und greift an. Daher kommt die Bezeichnung «Hühnervogel».

Jungvögel sind gefährdet

Selten nimmt die Greifvogelstation Berg am Irchel erwachsene Habichte auf. Es gelangen eher Jungvögel zu uns, welche meistens Kollisionsopfer sind. Einige Jungvögel haben im Winter zudem Probleme, ausreichend Nahrung zu finden und werden dann abgemagert, geschwächt und dehydriert zu uns gebracht.

Einmal wurde ein ausgehungerter Habicht mitten im Winter bei uns eingeliefert. Offenbar hatte der junge Jäger zu wenig Beute gefunden, sodass er mit letzter Kraft versuchte, in einen Hühnerstall zu gelangen. Dieser Versuch misslang. Die Scheibe wurde ihm zum Verhängnis. Die Bauernfamilie fand ihn und brachte ihn mit einem Schädelhirntrauma zu uns. Wir fütterten ihn und konnten ihn schliesslich einige Wochen später wieder in die Freiheit entlassen.

Ein Greifvogel in der Physiotherapie

Zurzeit haben wir ein adultes Männchen bei uns in der Station. Der Habicht wurde mit einem zur Faust gekrümmten Fuss eingeliefert. So konnte er kaum stehen. Der Vogel wurde darum im Tierspital Zürich untersucht und dabei auch geröntgt. Ihm wurde ein «Schuhverband» angelegt, sodass er wieder besser stehen kann. Zusätzlich ist regelmässige Physiotherapie angesagt. Dabei wird die Muskulatur zum Aufwärmen vorher etwas massiert und bewegt. Wenn nötig, wird die Muskulatur auch mit warmen Wasser gefüllten Latexhandschuhen gewärmt. Erst dann wird das Körperteil langsam durch das Feld der möglichen Bewegung geführt. Wenn möglich, wird anschliessend die volle Bewegung mehrmals ausgeführt. Beim lahmen Fuss des Habichts versuchen wir zusätzlich, den Greifreflex anzuregen.

Unser Zivi Robin macht mit dem Habicht Physioübungen.
Meine Spende für verletzte Greifvögel und Eulen
Mit Ihrer Unterstützung können wir uns langfristig für den Schutz der Greifvögel und Eulen einsetzen.
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