Ein JA am 22. September für die Biodiversität!
Ein JA am 22. September für die Biodiversität!
Die Biodiversität ist stark gefährdet
Die Hälfte der natürlichen Lebensräume und ein Drittel unserer Tier- und Pflanzenarten sind bedroht oder sogar ausgestorben. Im letzten Jahrhundert sind in der Schweiz 7500 km² artenreiche Lebensräume wie Trockenwiesen, Auenlandschaften und Moore verloren gegangen. Ganz besonders bemerkbar macht sich dieser Rückgang z.B. bei den Bienenarten, von denen bereits 45 % ausgestorben oder gefährdet sind.
Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage
Die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage – Mensch, Tiere, Pflanzen und Lebensräume sind aufeinander angewiesen und voneinander abhängig. Bienen und andere Insekten bestäuben die Pflanzen, sind Nahrungsgrundlage von Vögeln und Fischen. Milliarden kleinster Lebewesen zersetzen Pflanzenreste zu Humus. Fruchtbare Böden ernähren uns und säubern das Grundwasser, bevor wir es trinken. Zahlreiche Wirtschaftszweige sind direkt auf eine vielfältige Natur angewiesen – von der Nahrungsmittelproduktion über die Pharmaindustrie und die Holzwirtschaft bis hin zum Tourismus. Die Biodiversität mildert auch Folgen des Klimawandels: Bäume und Moore kühlen in der heissen Jahreszeit und speichern viel CO2. Auen und naturnahe Gewässer schützen Siedlungen und Nutzflächen vor Trockenheit und Überschwemmungen.
Das fordert die Initiative
Die Biodiversitätsinitiative will den Schutz unserer Lebensgrundlagen besser in der Verfassung verankern. Unsere Natur- und Landschaftsperlen sowie das baukulturelle Erbe sollen langfristig bewahrt werden. Die Initiative fordert einen stärkeren Schutz unserer Lebensgrundlagen und nimmt Bund und Kantone in die Pflicht. Sie setzt mit drei Hebeln an:
- Flächen: Damit die Natur ihre für uns wichtigen Leistungen erbringen kann, braucht es Flächen. Nach Annahme der Initiative werden der Bund und die Kantone die erforderlichen Flächen ermitteln. Im Initiativtext ist diesbezüglich keine fixe Zahl angegeben.
- Qualität: Entscheidend ist auch die Qualität der Flächen für die Biodiversität. Bund und Kantone sollen dafür sorgen, dass die bestehenden Schutzgebiete besser unterhalten werden. Und dass die Natur auch ausserhalb der Schutzgebiete geschont wird.
- Mittel: Bund und Kantone sollen die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen, um die dringend nötigen Massnahmen zur Sicherung der Biodiversität umzusetzen und die Leistungen im Kulturland, Wald und Siedlungsraum zugunsten der Biodiversität zu finanzieren.
Die Initiative hebt die heute bewährte Praxis der Interessenabwägung auf Verfassungsebene und stärkt sie damit. Zusätzlich sollen die Natur, abwechslungsreiche Landschaften und unverwechselbare Ortsbilder auch ausserhalb der Schutzgebiete geschont werden. Schützen und Nutzen gehen dabei Hand in Hand. Die Initiative lässt genügend Spielraum, dass das Parlament nach deren Annahme eine gezielte Umsetzung beschliessen kann.
Was haben PanEco, das Naturzentrum Thurauen und die Greifvogelstation Berg am Irchel damit zu tun?
Wir wissen, dass Naturschutz nur gelingt, wenn er von einem sozialen Prozess begleitet wird, der ein grundlegendes Verständnis für seine grosse Bedeutung weckt: Der erfolgreiche Schutz von bedrohten Lebensräumen und Arten ist Grundlage für das Wohl der Menschen. Deshalb hat die Umweltbildung bei der lokalen Bevölkerung in unseren Programmen in der Schweiz und in Indonesien einen hohen Stellenwert. Wir arbeiten mit Dörfern, Behörden und speziell mit Schulen zusammen, um eine möglichst grosse Wirkung erzeugen zu können. Die Volksinitiative ergänzt unser Engagement auf der politischen Ebene, indem sie mehr Biodiversitätsflächen und mehr finanzielle Mittel fordert und einen stärkeren Schutz unserer Lebensgrundlage in der Verfassung verankern will. Sagen Sie am September auch Ja zu einem besseren Schutz unserer Artenvielfalt!