Unser neuer Partner Greifenhof Walkringen

Unser neuer Partner Greifenhof Walkringen
Hoch über uns kreist ein Rotmilan während der Fahrt vom Bahnhof Worb zum Greifenhof. Auf der kurzen Strecke vorbei an kleinen Dörfern, einzelnen Höfen und über grüne Matten wird uns klar, dass diese Landschaft ein ideales Habitat für Greifvögel und Eulen bietet. Oben am grünen Hang zeigt Mathias Hubacher jetzt auf ein Haus mit einem modernen Schopf: der Greifenhof – Standort mit fantastischer Aussicht in die Berner Alpen. Unser Fahrer ist der Gründer der einzigen Auffang- und Pflegestation für Greifvögel im Kanton Bern: Mathias Hubacher, Ornithologe, Falkner und Biodiversitätsexperte, ist seit Kindsbeinen fasziniert von Greifvögeln. Mit dem Greifenhof hat er ein zuvor über Jahre praktiziertes Hobby in ein professionelles Projekt umgewandelt, das er kürzlich der PanEco-Geschäftsleitung und unserem Umweltbildungsbeauftragten vorstellte.

Pflegestation Greifenhof
Weil Umweltveränderungen, schwindende Lebensräume, Pestizide und viele weitere Entwicklungen der Greifvogelwelt in der Schweiz zusetzen, sieht sich das Team des Greifenhofs dazu verpflichtet, etwas gegen die Bedrohung der Artenvielfalt zu unternehmen, diese zu bewahren und praktischen Naturschutz zu betreiben. Der Greifenhof ist für die Aufnahme von bis zu ca. zehn verletzten Greifvögeln und Eulen eingerichtet, kann diese pflegen und aufpäppeln, bis sie wieder freigelassen werden können. Schwierige medizinische Fälle muss das Team allerdings in Tierkliniken in der Region überweisen, wie das auch in Berg am Irchel der Fall ist. Im Bereich der Pflege wird der partnerschaftliche Austausch von beiden Stationen sehr gewünscht und gepflegt. Dabei fliessen Fachwissen und Erfahrung zusammen, um die verletzten Vögel optimal zu versorgen.
Die Anlage
Mathias Hubacher hat die etwa 150m2 grosse Anlage geplant und umgesetzt und dabei viele Raffinessen eingebracht, um für verschiedene Situationen gerüstet zu sein. Die Boxen der Intensivstation sind praktisch für die Unterbringung, Pflege und Überwachung der Patienten und einfach zu reinigen. Die Flugkammern verfügen über genügend Raum, die Ansitzplätze sind an verschiedenen Standorten eingerichtet, dem Wetter ausgesetzt oder im Trockenen und windgeschützt. An oberster Stelle steht dabei die naturnahe Gestaltung der Flugkammern und ein hoher Hygienestandard. Finanziert wurde der Bau von einem Gönnerverein und Privatspenden.


Umweltbildung im Greifenhof
Auf Anmeldung empfängt das Team interessierte Einzelpersonen, Besuchergruppen und Schulklassen. Ihnen wird der Zugang zu den sonst eher scheuen Lebewesen ermöglicht. Weil Mathias Hubacher als Falkner zahme Greifvögel und Falken halten darf, werden diese Tiere auf dem Greifenhof mit viel Sorgfalt für die Umweltbildung eingesetzt. In der Anlage leben ein Wanderfalkenpaar, zwei Steinkauzpaare aus einer Zucht sowie ein für die Beizjagd ausgebildeter Habicht. Diese Tiere sind zwar scheu, aber an Menschen gewöhnt und können ganz aus der Nähe betrachtet werden. Unsere Delegation darf bei der Fütterung dabei sein – ein erstaunliches Erlebnis, das uns sehr bewegt. Der Gedanke hinter dieser Praxis ist, dass die Patienten in den Pflegeboxen nicht gestört werden, denn sie brauchen für eine schnelle Genesung vor allem Ruhe.

Ziel: Schweizweite Abdeckung professioneller Greifvogelstationen
Mit dem Greifenhof, der einzigen auf Greifvögel und Eulen spezialisierten Auffang- und Pflegestation im Kanton Bern, wird die Abdeckung von professionellen Greifvogelstationen in der Schweiz weiterentwickelt. Deshalb unterstützt PanEco dieses Projekt seit Beginn mit Know-How und einem finanziellen Beitrag für die ersten drei Betriebsjahre. Wir hoffen, dass Mathias Hubachers Engagement Schule macht und weitere Stationen folgen werden.