Die Greifvögel, die zu uns in die Station kommen, werden eingangs gründlich untersucht und medizinisch versorgt. Verletze Vögel kommen in sichtgeschützte Pflegeboxen, damit sie ruhig sitzen, bis ihre Verletzungen verheilt sind. Danach kommen sie zusammen mit Artgenossen in die Flugvolieren. Dort stärken sie ihre Flugmuskeln, bis sie wieder als gesunde Wildvögel in die Natur entlassen werden.
Jungvögel, die vor dem Flüggewerden aus dem Nest fallen, werden mit möglichst wenig Kontakt zum Menschen aufgezogen. Bis ihre Federn ausgewachsen sind, werden auch sie in den Pflegeboxen untergebracht. Dann kommen sie für erste Flugübungen in kleinere Flugkammern, bevor sie in die grosse Voliere versetzt werden.
Die häufigsten Verletzungen bei Greifvögeln sind Brüche der Flügel- und Schulterknochen nach einer Kollision mit Fahrzeugen oder Fenstern. Diese Patienten werden im Tierspital Zürich geröngt und bei Bedarf chirurgisch behandelt. Danach kommen sie zur vollständigen Genesung zurück in die Greifvogelstation, wo sie weiterbehandelt und gepflegt werden.
Weitere häufige Verletzungen sind Hirnerschütterungen oder Fleischwunden. Seltener sind Vergiftungen zum Beispiel durch Jagdblei. Um letzterem zukünftig vorzubeugen, sammelten wir 2014, in Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach, Knochen- und Organproben von tödlich verunfallten Greifvögeln und testeten diese auf Bleibelastung.
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